Kirche zum Heiligen Kreuz Herold
Unsere Kirche wurde von 1862 bis 1864 von den Brüdern Carl Ferdinand und Louis Julius Uhlig aus Altenhain erbaut. Der Entwurf stammt von Friedrich Emil Gutwasser aus Zwickau, der auch die Baupläne für die Kirchen in Ortmannsdorf und Callenberg lieferte.
Die Kirche ist eine Saalkirche mit dreiseitigen Emporen. Die Treppenhäuser treten seitlich aus der Fassade hervor und die Rundbogenfenster im romanischen Stil sind durch Säulen geteilt.
Geschichte
Die Gemeinde Herold gehörte früher zu Drebach. Die Gemeindeglieder mussten zu Gottesdiensten, Amtshandlungen – aber auch für Behördengängen bei Wind und Wetter den beschwerlichen Weg über den Berg nach Drebach gehen. Da das Begehen des sogenannten „Kirchsteiges" nicht immer leicht war und gerade im Winter die Gefahr von Unfällen hoch war, unterstützten die Fabrikanten in Herold und Venusberg den Bau einer eigenen Kirche, da sie Sorge hatten, dass sich ihre Arbeiter beim Kirchgang verletzten und ausfielen.
1862 wurde die Kirche „Zum Heiligen Kreuz" oberhalb der heutigen Zschopauer Strasse am Hang errichtet und 1864 geweiht. Der Kirchbau und die Eigenständigkeit der Herolder Kirchgemeinde waren vor allen Dingen durch den Aufschwung der Baumwollspinnerei in Venusberg und dem damit verbundenen Bevölkerungswachstum möglich. Deshalb ist die Geschichte der Herolder Kirche und Kirchgemeinde eng mit der Geschichte des Ortes Herold verbunden.
Der Entwurf für die Kirche stammt vom Brandversicherungsinspektor Friedrich Gutwasser aus Zwickau, der auch beim Bau der Kirche zu Ortmannsdorf bei Zwickau und der St. Katharinen-Kirche zu Callenberg beteiligt war.Kirchturm
Die Kirche „Zum Heiligen Kreuz" ist eine schlichte Saalkirche mit eingezogenem, dreiseitigem Chor, seitlich hervortretenden Treppenhäusern und quadratischem Turm mit abgeknicktem, spitzen Helm vor dem Südgiebel. Die Fassaden zeigen durch Rundbogenfenster und Biforien (durch Säule geteiltes Fenster) romanische Stilformen. Das Dach ist mit Schiefer gedeckt.
Im Inneren besticht die Kirche durch eine Kassettendecke mit Schablonenmalerei und eine dreiseitig umlaufende Empore.
Der Kirchturm wurde 1999 umfassend saniert, das Kreuz auf seiner Spitze neu vergoldet. Er beherbergt seit 1949 zwei Glocken aus Stahl und eine kleine Glocke aus Bronze von 1864, die noch eine Originalglocke ist. Dreimal täglich läutet diese Glocke für den ganzen Ort und ruft dazu auf, den Alltag für einen Augenblick ruhen zu lassen, innezuhalten und zu beten.